Natürlich hatten die deutschen Bogen-Athleten schon auf dem Finalplatz trainiert, dennoch war es das erste Match im großen Stadion. Und klugerweise ließen die nach der Qualifikation an vier gesetzten Mexikaner das deutsche Duo beginnen, um zu sehen, wie die (Wind-)Verhältnisse sind. Und die Rechnung ging auf, denn der erste Pfeil von Kroppen schlug nur in der Sieben ein: „Meine erste Sieben war der Sicherheitsschuss sozusagen. Derjenige, der im Wettkampf anfängt, hält rein und guckt, was passiert.“ Das reichte den Gegner für Satz eins, auch wenn das DSB-Duo im Anschluss stark schoss. Es folgten nach der Sieben vier Zehner und drei Neuner, was gleichbedeutend mit Satzgleichstand war.

Um Matches zu gewinnen, muss man hier deutlich stabiler schießen!

Bundestrainer Oliver Haidn nach dem Mixed-Achtelfinale

Die zweite Sieben im dritten Satz, es war der erste Schuss von Unruh und ließ ein Sch… über die Lippen Unruhs erkennen, brachte abermals eine Vorentscheidung gegen das deutsche Team, obwohl die Mexikaner in dieser Passe auch nicht stark schossen. „Sie haben stabiler geschossen, aber nicht überragend“, sagte Bundestrainer Oliver Haidn im Anschluss und monierte, dass seinem Duo die Stabilität fehlte: „Um Matches zu gewinnen, muss man hier deutlich stabiler schießen.“

Denn auch die vierte Passe ging verloren. Kroppens 18 und Unruhs 16 mit einer weiteren Sieben waren zu wenig, um die favorisierten Mexikaner in Bedrängnis zu bringen. Unruh machte der Wind zu schaffen („Der Wind ist nicht superstark, aber es ist selten, dass er sich so dreht.“), Kroppen zeigte sich enttäuscht: „Wir hätten eine Medaille gewinnen können, wie jedes andere Team im Mixed auch. Wir wollten gute Schüsse machen und sind traurig, dass es nicht so gut geklappt hat.“ Das deutsche Duo fand sich in guter Gesellschaft auf Platz neun, denn auch die Mitfavoriten aus den USA, China und Japan strichen frühzeitig die Segel.

Wir können mitnehmen, dass wir mutig schießen müssen und uns nicht zu sehr vom Wind beeinflussen lassen!

Michelle Kroppen mit ihren Erkenntnissen aus dem Mixed

Nun gilt es, die Erfahrungen aus der Qualifikation und dem Mixed-Achtelfinale für die Einzel und den Team-Wettbewerb der Frauen zu nutzen: „Wir können mitnehmen, dass wir mutig schießen müssen und uns nicht zu sehr vom Wind beeinflussen lassen“, gibt Kroppen die Devise aus ganz nach dem Motto von Theodor Fontane: Den Mutigen gehört die Welt.