Bundesliga

Bundesliga Schießsport: Jeanette Duestad überragt alle

11.10.2021 09:58

Als wäre sie nie weg gewesen! Die Bundesliga Luftgewehr hat am Wochenende ihren Saisonauftakt gefeiert und dabei zum Teil spektakuläre Ergebnisse geliefert. Sieben Klubs blieben in ihren jeweils zwei Wettkämpfen verlustpunktfrei und können somit von einem „Traumstart“ sprechen, viermal fielen die perfekten 400 Ringe.

Foto: Norbert Ettner / Die Bundesliga ist gestartet, es darf wieder gezittert werden.
Foto: Norbert Ettner / Die Bundesliga ist gestartet, es darf wieder gezittert werden.

Bundesliga Nord: Ein Trio grüßt von oben
Mit dem SV Gölzau I, der SB Freiheit I und ST Hubertus Elsen startete ein Vereins-Trio perfekt in die neue Saison. Gölzau gab in seinen zwei Wettkämpfen lediglich einen Zähler ab, Elsen blieb verlustpunktfrei, weil im spannenden Duell gegen Gastgeber SV Petersberg zwei Duell im Stechen gewonnen wurden. Lara Quickstern setzte sich gegen Anna Beck durch, Dirk Steinicke behauptete sich gegen Mona Heck. Für die Petersbergerin Heck war es nichts Neues, denn sie erlebte in ihrem dritten Heimwettkampf bereits ihr drittes Stechen: „Es reicht jetzt! Irgendwie macht es Spaß und man kann zum Tageshelden werden, wenn man das Stechen gewinnt. Wir haben eine Supershow geboten und es wirklich spannend gemacht. Aber ich persönlich brauche das für die künftigen Heimkämpfe nicht mehr.“

Es fühlt sich wirklich gut an, 400 zu schießen und noch besser, es zweimal am gleichen Wochenende zu tun!

Jeanette Duestad zu ihrem perfekten Start in die Bundesligasaison

Foto: SSV Kronau: Das junge Team des SSV Kronau freute sich über den Sieg in letzter Sekunde.
Foto: SSV Kronau: Das junge Team des SSV Kronau freute sich über den Sieg in letzter Sekunde.

In Gelsenkirchen war der BSV Buer-Bülse Gastgeber, und die Zuschauer, die in die Halle pilgerten, brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Denn sie erlebten eine „Sternstunde“: Die zweifache Olympia-Vierte von Tokio, Jeanette Duestad, schoss für die SB Freiheit zweimal perfekte 400 Ringe: „Ich wusste, dass ich nach den Trainingsergebnissen ganz gut in Form bin, aber dann fühlt es sich noch besser an, wenn man seine Aufgaben lösen kann. Es fühlt sich wirklich gut an, 400 zu schießen und noch besser, es zweimal am gleichen Wochenende zu tun“, sagte die Norwegerin danach. Damit führte sie ihr Team zu zwei Auftaktsiegen und zwei Bestleistungen, denn mit jeweils 1983 Ringen war kein Team an diesem Wochenende besser als die Mannschaft von Trainer Christian Pinno.
Und dann gibt es noch die Geschichte von Anna Janßen: Die 20-Jährige kam direkt von der erfolgreichen Junioren-WM in Lima zum zweiten Wettkampf. Und lieferte beeindruckend ab: Zum ersten Mal in ihrer Karriere blieb sie ohne Verlustpunkt und machte die 400 perfekt. Dafür zollte ihr Trainer und Bruder Simon Janßen ein großes Kompliment: „Die Leistung von Anna mit 400 Ringen war natürlich ein besonderes Highlight gerade vor dem Hintergrund der hohen Belastung in den letzten zwei Wochen. Nach 24 Stunden auf den Beinen ist sie erst am Samstagabend in Frankfurt gelandet und konnte trotz Jetlag ihre tollen Leistungen bei der Junioren WM in die Bundesliga mitnehmen.“ Nach dem 2:3 zum Auftakt gegen den Wissener SV gelang dem Titelverteidiger mit dem 4:1 über den SV Wieckenberg der erste Saisonsieg, und Simon Janßen meinte vielsagend: „In den letzten Jahren sind wir mit einer Niederlage in die Saison gestartet. Wenn sich am Ende der Saison der Rest ebenso wiederholt wie in den beiden letzten Jahren, haben wir nichts dagegen.“

Bundesliga Süd: Ein Quartett startet perfekt
Gleich ein Quartett grüßt im Süden verlustpunktfrei von oben: Der SV Pfeil Vöhringen, Der Bund München, die SSG Dynamit-Fürth und der SV Germania Prittlbach starteten perfekt. In München konnten die Fans die zwei Wettkampftage komplett bei Sportdeutschland.TV verfolgen und sehen, dass Der Bund München in dieser Saison gut und ausgeglichen aufgestellt ist. An Tag eins wurde die SG Coburg dank eines siegreichen Stechens der Deutschen Meisterin Hanna Bühlmeyer gegen Jürgen Wallowsky mit 3:2 bezwungen, tags darauf siegte das Team sicher 4:1 gegen den SV Niederlauterbach. Einziger Wermutstropfen: Peter Gorsa verfehlte mit dem letzten Schuss die 400.
Vöhringen knüpfte mit zwei souveränen Siegen (5:0 gegen Diessen, 4:1 gegen Saltendorfan die starken Leistungen der Saison 2019/20 an, als das Team in der Vorrunde nicht zu bezwingen war. Der zweite Süd-Gastgeber an diesem Wochenende, das Team aus Fürth, konnte sich jeweils auf seine Schützen auf den Positionen drei bis fünf verlassen, die zuverlässig gegen Kastl (4:1) und Diessen (3:2) punkteten. Trainer Hubert Bichler war einerseits zufrieden, andererseits nicht: „Das wichtige Ziel, am ersten Wochenende beide Wettkämpfe zu gewinnen, wurde erreicht. Allerdings muss ich sagen, dass es mir im zweiten Wettkampf gegen Diessen zu knapp herging. Das hätte locker anders laufen können, zumal die Leistungen bei Rachl und Walter nicht meinen Erwartungen entsprach!“

Das wichtige Ziel, am ersten Wochenende beide Wettkämpfe zu gewinnen, wurde erreicht!

Hubert Bichler, Trainer SSG Dynamit-Fürth

Große Freude herrschte auch bei der SV Germania Prittlbach, die sich nach dem Motto „ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss“, jeweils mit 3:2 gegen Saltendorf und Kastl durchsetzte und dabei jeweils auf die Zielgenauigkeit von Sebastian Franz, Martin Strempfl und Isabella Straub vertrauen konnte.
Kronaus Trainer Kurt Hillenbrand haderte auch nach dem ersten Wettkampf-Wochenende damit, dass mit Larissa Weindorf und Max Braun seine beiden Spitzenschützen aufgrund der (sehr erfolgreichen) Teilnahme an der Junioren-WM, nicht dabei sein konnten. „Es ist schade, denn mit unseren beiden Spitzenschützen wäre der Ausgang gegen Niederlauterbach (1:4, Anm. d. Red.) offen gewesen“, so Hillenbrand. Doch sein Team kämpfte und belohnte sich an Tag zwei mit einem hauchdünnen 3:2 gegen KKS Königsbach – sichergestellt durch zwei erfolgreiche Stechen auf den Positionen vier und fünf durch Marisa Gregori und Christian Butz: „Nach dem letzten Stechschuss von Marisa Gregori ging eine riesige Freude durch die gesamte Mannschaft. Das ist umso schöner, dass in einem zum Schluss an Spannung nicht zu überbietenden Wettkampf unsere beiden Ersatzleute, Christian Butz und Marisa Gregori, im Stechen mit jeweils einer Zehn den Wettkampf entscheiden konnten“, so Hillenbrand, der auch Lana Wurster, seine jüngste Schützin, lobend hervorhob. Die musste in den letzten 16 Schuss fehlerfrei bleiben, um den Sieg gegen André Link einzufahren. Da ihr Konkurrent bereits fertig war, stand sie alleine am Stand und meisterte ihre Aufgabe mit Bravour.

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