Bundesliga

Bundesliga Luftpistole: Doppel-Interview Grünhoff & Vennekamp

27.10.2021 09:47

Am 30./31. Oktober sind wieder die besten deutschen Luftpistolenteams gefordert. Dann steht das zweite Vorrunden-Wochenende auf dem Programm, u.a. in Leegmoor sowie Waldenburg. Mit Dennis Grünhoff (SV Schirumer Leegmoor) und Doreen Vennekamp (SGi Waldenburg) stehen zwei Schützen im Kader, die sich im Doppel-Interview zum Auftakt und zum kommenden Wochenende äußern.

Foto: Schirumer Leegmoor / Dennis Grünhoff setzt mit Leegmoor auf den Heimvorteil und den Teamgedanken.
Foto: Schirumer Leegmoor / Dennis Grünhoff setzt mit Leegmoor auf den Heimvorteil und den Teamgedanken.

Wie zufrieden seid ihr mit dem Auftakt in die Saison gewesen?
Dennis Grünhoff: „Einerseits waren wir sehr zufrieden und stolz auf uns selbst. Dass wir direkt den ersten Wettkampf in unserer 5. Bundesliga-Saison gewonnen haben, das hatten wir bis dato noch nicht geschafft. Andererseits haben wir quasi schon an unserem Saisonziel gekratzt. Mit einem zweiten Sieg gegen Uetze hätten wir einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen können.“
Doreen Vennekamp: „Wir sind mit einem Sieg und einer knappen Niederlage solide als Team in die Saison gestartet.“

Unser Ziel ist immer wieder der Klassenerhalt und den schaffen wir nur, wenn wir uns die Punkte gegen die Mannschaften holen, die mit uns auf Augenhöhe sind

 

Foto: DSB / Doreen Vennekamp zeigte am ersten Bundesliga-Wochenende, dass sie auch mit der Luftpistole hervorragend umzugehen weiß.
Foto: DSB / Doreen Vennekamp zeigte am ersten Bundesliga-Wochenende, dass sie auch mit der Luftpistole hervorragend umzugehen weiß.

Dennis Grünhoff zur Situation beim SV Schirumer Leegmoor

Dennis, Leegmoor verpasste im Stechen gegen Uetze den zweiten Sieg. Wie wichtig wäre ein Viererpack zum Auftakt gewesen?
Dennis Grünhoff: „Es war ein Duell auf Augenhöhe. Keine Mannschaft konnte sich wirklich absetzen. So dicht lagen Sieg und Niederlage selten beieinander. Aus eigener Erfahrung ist ein Stechen für die meistens einfach nur Glück. Die Nervosität steigt ins Unermessliche und die Hand zittert. Mit einem Schuss über Sieg und Niederlage zu entscheiden, ist ein Druck, mit dem sogar erfahrene Schützen ihre Probleme haben. Ein Doppelsieg wäre schon wichtig gewesen, um einmal mit einem Polster in die Saison zu starten. Unser Ziel ist immer wieder der Klassenerhalt und den schaffen wir nur, wenn wir uns die Punkte gegen die Mannschaften holen, die mit uns auf Augenhöhe sind.“

Doreen, du als Sportpistolen-Spezialistin hast mit 387 und 382 hervorragend geschossen. Wandelst du auf den Spuren von Christian Reitz? Wieso lief es so gut?
Doreen Vennekamp: „Naja, Spezialistin würde ich mich nicht nennen, auch wenn meine großen Erfolge ja mit der Sportpistole errungen wurden. Immerhin habe ich mich in den letzten Jahren mit der Luftpistole auch für Europa- und Weltmeisterschaften qualifiziert. Aber ich versuche natürlich auch mit der ,Lupi‘ immer besser zu werden und mich international durchzusetzen. Ich habe mich einfach nach der Pause sehr auf die neue Bundesliga-Saison und mein Team gefreut. Vielleicht war es das, was mich zu den guten Leistungen beflügelt konnte. Und Danke für das Kompliment. Natürlich wäre ich gern in beiden Disziplinen so gut wie Christian.“

Ich habe mich einfach nach der Pause sehr auf die neue Bundesliga-Saison und mein Team gefreut!

 

Doreen Vennekamp nennt einen Grund für ihre starken Leistungen zum Auftakt der Bundesligasaison

Dennis, gegen Raesfeld und Bassum sollten zwei Gegner auf Augenhöhe kommen. Wie siehst du die Chancen?
Dennis Grünhoff: „Wir haben uns in der Vergangenheit mit Raesfeld und Bassum immer spannende Duelle geliefert. Manchmal hatten wir das Nachsehen, manchmal die anderen. Es verspricht auch dieses Mal wieder für uns und unser Publikum Spannung pur. Wer am Ende die Nerven behält und die ruhigere Hand, wird den Wettkampf für sich entscheiden können. Dass Schöne bei uns im Liga-System ist, dass keiner alleine an der Schießlinie steht, sondern in unserem Fall fünf Freunde. Wir gewinnen und verlieren zusammen. Auch unsere Mannschaftskollegen, die an dem Wettkampftag aussetzen, stehen zu 100 % hinter uns. Wir sind eine eingeschworene Truppe. Das bringt uns voran und vielleicht auch zu einem Sieg.“

Doreen, ihr bekommt es mit München und Ludwigsburg und damit zwei Top-Teams zu tun. Das realistische Ziel?
Doreen Vennekamp: „Wir wollen den beiden Teams zeigen, dass bei uns die Punkte nicht verschenkt werden. Wir sind auch mit Ausfällen noch ein gutes und hochmotiviertes Team.“

Eure Vereine genießen Heimvorteil. Was macht das im Schießsport aus? Welchen Einfluss kann das haben?
Dennis Grünhoff: „Wir werden an diesem Wochenende in der Hölle Nord an die Schießlinie treten. Das wird sowohl für uns als auch für unsere Gegner ein besonderer Moment werden. Das Trommeln und Dröhnen vom Publikum wird wieder gewaltig werden. Die besondere Atmosphäre wird uns alle anspornen. Wir wissen natürlich, dass die meisten im Publikum nur für uns hinter uns sitzen. Es werden unsere Familien, Freunde, Arbeits- und Mannschaftskollegen sein. Jeder Einzelne wird den Druck etwas auf unsere Gegner erhöhen. Es birgt aber auch eine Gefahr. Auch wir müssen mit dem Druck klarkommen.“
Doreen Vennekamp: „Auch wenn dieses Jahr die Zuschauerzahlen geringer ausfallen werden, ist es natürlich eine super Unterstützung, die eigenen Fans im Rücken zu haben. Erst recht bei so starken Gegnern. Mit dem Heimvorteil ist die eigene Mannschaft eindeutig größer.“

Eure Tipps fürs Wochenende?
Dennis Grünhoff: „Mein Tipp ist: Man darf sich nicht von dem Druck überrollen lassen, sondern ihn kontrollieren und in positive Energie umwandeln. Wir sollten jeden Moment in der Bundesliga genießen und einfach Spaß haben. Dann läuft es auch mit der Technik und den guten Ergebnissen.“
Doreen Vennekamp: „Es werden superspannende und knappe Wettkämpfe.“

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